Einleitung

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Die Welt ist im Wandel. Ob nun der Klimawandel von Menschenhand ausgelöst wird, oder natürlichen Ursprungs ist, darüber will ich hier nicht debattierern. Wie so oft im Leben kann man sagen: "Frage 10 Experten und du hast 20 verschiedene Meinungen". Und ich will mir nicht anmaßen irgendwelche pseudowissenschaftlichen Debatten anzuheizen. Da gibt es weitaus gelehrtere Leute als mich, und auch die haben oft keine Patentlösung parat. Aber das unser Handeln irgendwelche Auswirkungen haben muss, darüber lässt sich kaum streiten. 

Wir haben in den letzten 150 Jahren ein großteil der Ölvorräte verbrannt, welche sich über Jahrmillionen gebildet haben. Und das es so nicht ewig weiter geht, das steht außer Frage. Früher oder später wird ohnehin der Punkt kommen wo die Pumpenleistung, die benötigt wird um eine Kilowattstunde in Öl gespeicherter Energie aus der Erde zu pumpen, eben jene Kilowattstunde übersteigt. Und ab dann wird zumindest Erdöl als Energieträger weg fallen. Das dieses Auswirkungen auf eine Zivilisation haben wird, welche seit 150 Jahren auf der Überholspur der Innovation lebt; angetrieben hauptsächlich durch fossile Energieträger, das steht außer Frage.

Nur bringt es nichts mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu sagen, sie seien schuld. Politiker wären schuld weil sie die Gesetze nich verschärfen würden. Autofahrer wären dran schuld weil sie könnten ja laufen, und überhapt erst die böse Automobilindustrie... Damit sich auf die Straße zu kleben und mit dem Finger auf andere zu zeigen, "Ihr müsst was ändern", erreicht man überhaupt nichts. Man darf nicht vergessen, wer mit einem Finger auf andere zeigt, der zeigt dabei auch mit mindestens 3 Fingern auf sich selbst. 

Wer etwas verändern will, sollte bei sich selbst anfangen. Man kann nicht mit Gewalt und Protest seine Mitmenschen ausbremsen, behindern und ärgern, und dann meinen das alle Welt macht was man verlangt. Aber man kann sehr wohl mit gutem Beispiel voran gehen und vielleicht steckt man dann ja ander Leute an die dem eigenen Beispiel folgen.

Ein Beispiel: Als vor ein paar Jahren mein Nachbar sich zwei Photovoltaik-Module auf´s Dach geschnallt, und an die Steckdose angeschlossen hat, war ich begeistert das es so einfach geht. Er hatte damit vorzeitig erfunden was heute weitläufig unter dem Namen "Balkonkraftwerk" bekannt ist. Er erzählte mir das er gute gebrauchte Module über E-Bay bekommt und somit richtig günstig dran gekommen ist. Rechnete mir vor wie schnell sich die Anschaffung amortisieren würde, und es dauerte keinen Monat bis ich selber paar Platten auf dem Dach hatte. Paar Jahre später machte Holger Lauderley eben dieses Prinzip der Plug-and-Play Steckerkraftwerke als Balkonkraftwerk publik und seinem Beispiel folgten Millionen.

Doch wer A wie Autarkie sagt, muss auch B wie Batterie sagen. Wenn ich mit paar wenigen Solarplatten meine Grundlast decke und gelegentlich bei Übersteigen dieser Grundlast den Mehrertrag den Stadtwerken schenke, mag das ja im einzelnen noch gut funktionieren. Aber wenn jeder das öffentliche Stromnetz als Pufferspeicher missbraucht, wird eben dieses Netz früher oder später zusammen brechen. Wenn ich in ein lokales Niederspannungsnetz, durch die Summe sämtlicher angeschlossenen Balkonkraftwerke, mehr Energie einspeise, als die angeschlossenen Endabnehmer verbrauchen können, und die Trafostation nicht in der Lage ist den Strom ins Hochspannungs-Übertragernetz weiterzuleiten, dann kommt es irgendwann zur Notabschaltung. Also ist der nächste logische Schritt den selbst erzeugten Strom auch bei sich zu speichern und dann wieder zu verbrauchen wenn keine Sonne mehr scheint. 

Ich rechnete mir aus das sich eine masssive Erweiterung der eigenen Anlage samt Energiespeicher nach nur 7 Jahren, bei den derzeitigen Strompreisen, amortiisieren würde. Also machte ich mich ans Werk. Aber mehr dazu später in einem gesonderten Artikel. Jedenfalls habe ich nun insgesamt 7,8kWp Photovoltaik auf dem Dach und dazu einen 28,8kWh Energiespeicher im Abstellraum. Durch eine intelligente Programmierung dynamischer Lasten über die Smarthome-Zentrale, erreiche ich somit einen Autarkiegrad von 70 bis 80% und komme in rund 9 von 12 Monaten komplett ohne das öffentliche Stromnetz aus. Bin somit in 3 von 4 Jahreszeiten komplett autark und habe seither bereits mehrere Leute mit meiner puren Begeisterung für den selbst erzeugten Strom angesteckt. 

Und seinen wir doch mal ehrlich, wir alle wollen billigen Strom. Er soll aus erneuerbaren Energiequellen kommen, jederzeit überall in beliebiger Menge verfügbar sein, Kohle und Gas besser nicht weil ist ja schlecht für die Umwelt, "Atomstrom, um Gottes Willen! Mir kommt kein Atom in meinem Kaffee!"... Aber auch das böse Lithium, wofür Menschen leiden und Landschaften zerstört werden. Und überhaupt, wer will schon so nen Windkraft-Propeller neben seinem Garten stehen haben? - Finde den Fehler! Im großen Maßstab kann kann das ganze nicht funktionieren weil wir alle zu verschieden sind und unterschiedliche Ansprüche haben. Die Verantwortung trägt jeder für sich selbst.

Die Energiewende kann nur funktionieren wenn jeder für sich selbst seinen Teil dazu beiträgt. Wir müssen weg von den zentalen Versorgern und aufhören uns darauf zu verlassen das wir jetzt, in Zukunft und zu jeder Zeit Energie im Überfluss frei Haus geliefert bekommen. Wenn mein Hausakku sich leert, und wir eine Dunkelflaute haben, dann springt meine Energieampel auf rot um. (Auch dazu vielleicht später mehr.) Dann weiß ich das ich besser bis zum nächsten Tag warten sollte bis ich die Waschmaschine oder den Geschirrspüler anwerfe. Dann bleiben Klimaanlagen halt mal nen Tag aus. Aber wenn ich mich darauf verlasse das es die Energieversorger für mich richten werden, getreu dem Motto "Strom ist gelb und kommt aus der Steckdose", dann brauche ich mich nicht wundern wenn ich irgendwann im dunkeln sitze.

Man kann sehr wohl was bewirken, wenn man mit gutem Beispiel voran geht. Wer jeodch Groll säht, wird nur Hass ernten. Dem sollte sich so mancher "Klimaterrorist" bewusst werden. Wer was verändern will, MUSS bei sich selbst anfangen!

Auf diesen Seiten werde ich mich jedenfalls mit den Projekten beschäftigen, welche ich für meine ganz persönliche Klimawende verwirklicht habe, und auch in Zukunft noch verwirklichen werde. Wem eine Idee gefällt, der darf sie gerne behalten. Also bitte nachmachen. ;)