Shelly und das Verfallsdatum

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Es macht einen Unterschied ob man nun einen Aktor von Homematic, oder ein 4er Set Shelly's zum ähnlichen Preis kauft. Das führte dazu das ich auch mehr und mehr, seit Jahren schon, auf die kleinen WLAN Schalter gesetzt habe. Unter anderem habe ich vor gut zwei Jahren drei Shelly 2.5 erworben. Zwei zum betätigen von Rollläden und einen weiteren, der mir im Wohnzimmer die Leinwand rauf und runter fährt. Bis vor einigen Wochen haben sie auch alle drei tadellos funktioniert, bis dann plötzlich vollkommen zeitgleich zwei davon ausgestiegen sind. Beide mit dem gleichen Fehler. Nach wenigen Stunden Betrieb sind sie zuerst aus dem WLAN ausgestiegen und Paar Stunden später haben auch die Schalter nicht mehr reagiert. Ein Neustart durch unterbrechen der Sicherung führte zum wiederholten des Prozesses.

Wäre nur ein Shelly betroffen gewesen, hätte ich nicht länger darüber nachgedacht. Dann wäre er einfach in den Müll gewandert und ersetzt worden. Aber zwei Mal der gleiche Fehler bei zwei von drei Geräten aus der gleichen Lieferung? Das lässt eigentlich nur zwei Möglichkeiten zu. Entweder ist das letzte Firmware Update gewaltig fehl geschlagen oder es wurde (absichtlich?) ein "Verfallsdatum" einprogrammiert, vielleicht um den Verkauf anzukurbeln, würden böse Zungen jetzt behaupten. Einen Hardwarefehler möchte ich zunächst jedenfalls ausschließen nachdem das Gerät nun mit der quelloffenen Tasmota Firmware einwandfrei arbeitet.

Disclaimer: Selbstverständlich würde ich hier niemals unterstellen der Hersteller hätte absichtlich ein Verfallsdatum einprogrammiert damit die Geräte nach paar Jahren den Geist aufgeben und man neue kaufen muss. Ich schildere lediglich wie diese Fehlfunktion für den Endkunden aussieht. Auch ist dieses keine generelle Beobachtung. Andere Shellys, welche bei mir bereits viel länger im Einsatz sind, funktionieren immer noch tadellos mit der originalen Firmware!

Update: Nach nun mehreren Monaten Betrieb mit Tasmota, fangen die Fehler wieder an. Dazu kommt nun auch ein gut hörbares Kondensator-Pfeifen. Schätze die Fehler werden durch eine schlechte Spannungs-Stabilisierung aufgrund von Kondensatoren minderwertiger Qualität verursacht, die nun recht zeitlgeich den Geist aufgeben. Allem Anschen nach ist die Tasmonta Firmware nur weniger Komplex und kommt mit einer geringeren Prozessorlast aus, so das der Fehler hier erst später auftritt. Hoffe es handelt sich hierbei lediglich um einen Chargenfehler und nicht um ein permanentes Problem. Habe wenig Lust alle Shellys demächst austauschen zu müssen.

 

Qualitätsprobleme

An dieser Stelle komme ich nicht ganz drum herum über die Qualitätsprobleme bei den Shelly Produkten zu sprechen und meine Erfahrungen hier zu teilen.

Qualität hat nunmal ihren Preis. Und das die Ansprüche an Qualität bei den Shelly Aktoren nicht besonders hoch sein sollten, dürfte wohl jedem klar sein. Dennoch sollte man erwarten können das ein Installations-Produkt zumindest für ein paar wenige Jahre seinen Dienst verrichtet, bevor es das Zeitliche segnet. Und dem ist hier leider nicht so.

Das von drei zeitgleich gekauften Shelly 2.5 Rollladenaktoren zwei ziemlich zeitgleich ausgefallen sind, hatten wir ja bereits thematisiert. Darüber hinaus habe ich zahllose Shelly 1 im Einsatz. Die Dinger stecken fast überall drin. Obendrein sind sie auch sehr praktisch aufgrund ihrer geringen Größe da sie sich so einfach hinter Lichtschaltern oder in den Abzweigdosen mit unterbringen lassen. 

Meine Erfahrung hat gezeigt: Von Zweien, die man kauft, funktioniert Einer. Ein häufiger Fehler ist, das der Status des angescchlossenen Schalters nicht erkannt wird und das Gerät sich dann nur noch über App oder ioBroker Integration schalten lässt. Und dieses Fehlerbild besteht oft bereits vom ersten Tag der Installation an. Möglicherweise eine schlecht ausgeführte Lötstelle auf der Platine? Auch mein letzter Kauf bestätigt (leider) wiedermal die Quote. Aus einem 4-er Pack sind 2 defekt. 

 

Shelly 3PM

Neben den genannten Shellys, habe ich im Zählerschrank einen Shelly 3PM installiert, um den Stromverbrauch im Garten zu ermitteln und im Sommer gezielt automatisch Lasten wie Poolpumpen, abhängig von Sonnenintensität und Akkustand meiner Photovoltaik Inselanlage, zu- und wegschalten zu können. 

Dieser Mess-Schalt-Aktor verfügt über einen Relais-Ausgang, sowie 3 Messkanäle um den Stromfluss zu ermitteln. Das gesamte Gerät für Hutschienenmontage kostet um die 100 Euro und ist von daher kaum mehr als Schnäppchen zu bezeichnen. Die Lösung, "kaufe 2 damit einer funktioniert", ist hier kaum noch zu empfehlen.

Angefangen beim Gehäuse, erwartet einen hier jeodch die gleiche "wabbelige" Plastikkontruktion wie bei allen anderen Shelly Produkten. Fraglich wie das Gehäusedesign die CE Konformität erfüllt, wenn es alleine beim aufclipsen, auf die Hutschiene, fast auseinander fällt.

Im Betrieb verursacht der Shelly dann Störungen und Fehler. Das am Schaltausgang angeschlossene Leistungsschütz schaltet sporadisch immer wieder aus und ein, was bei einer angeschlossenen Induktiven Pumpenlast von knapp 2000 Watt ein gewaltiges Problem darstellt. 

Auch die Messeingange messen nicht akurat. Abgesehen davon das die Beschriftung falsch herum ist, sie messen einen positiven Stromverbrauch bei Stromrichtung vom Verbraucher zum Netz hin, verursacht die Messung auch Aussetzer und fällt kurzzeitig immer wieder auf 0 Watt zurück. Ob die Ausfälle bei der Strommessung, sowie die Ausfälle am Schaltausgang zusammen auftreten, konnte ich nicht ermitteln. Den Schaltausgang nutze ich auch nicht mehr, sondern verwende hierfür jetzt einen seperaten Schaltaktor. 

 

Fazit:

Ob ich in Zukunft weiterhin Shelly Produkte  einsetzen werde bleibt fraglich. Es macht durchaus Sinn auf die wesentlich teureren Produkte von eQ3 zu setzen, immerhin hatte ich hiermit bislang noch kaum Ausfälle zu verzeichnen.